Vom 5-Stunden-Läufer bis zum Weltrekord
Ausdauersportler sind bekannt dafür, daß sie ihre Kräfte einteilen können. “Schnell laufen kann jeder” – so lautet ein bekannter Spruch. Aber wer zu schnell los läuft, insbesondere wenn er oder sie noch 42 km vor sich haben, der hat sicherlich hervorragende Halbmarathonzeiten. Die meisten bereuen diesen Fehler des zu schnellen Loslaufens jedoch spätestens im letzten Viertel des Rennens. Dem Autor ist dieses leider auch schon “unterlaufen”. Die erfolgreichen Marathonis laufen so, daß sie in der zweiten Hälfte schneller als in der ersten Hälfte sind. Wer also eine Zielzeit von 3 Std. 45 min. plant, ist gut beraten z.B. mit einem km-Schnitt von 5 min 23 sec bis Km 21 zu starten, um dann mit 5 min 17 sec in der zweiten Hälfte schneller zu laufen. Vielleicht hat er oder sie sogar noch Körner für eine noch schnellere Zeit auf den letzten 5 Kilometern. Marschtabellen eignen sich daher, um zu schauen, ob man für sein geplantes Ziel zu schnell oder zu langsam läuft.
Kein ernsthafter Marathonläufer rennt einfach so los, ohne zu wissen, wie er sein Rennen einteilen kann. Am Ende dieses Beitrags findet ihr daher für alle Zielzeiten, die halbwegs Sinn machen (über 5 Stunden kann man auch schaffen, wenn man zügig wandert…das ist dann auch gesünder ). Zur Information habe ich auch die Stundenkilometer in km/h jeweils berechnet.
Der Weltrekordhalter Haile Gebrselassie hat eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,4 km/h! Unser erfolgreichstes Lauftreffmitglied Peter Weiss ist rund 40 Minuten langsamer – man müsste bei dem Tempo statt langsamer “weniger schnell” sagen. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 15,4 km/h. Mithin also 5 km/h langsamer.
Noch ein Vergleich: Unser Lauftrefffreund Michel Bücker aus Seppenrade, der jetzt für die LGO Dortmund startet, schafft immerhin eine Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 19 km/h! Aber dann hat er die 5000m – Marke erreicht und die Luft ist raus. Auf der Halbmarathondistanz liegt er schon bei 1:12 Std. Das sind fast 17,5 Stundenkilometer. Zeiten, von denen der normale Hobbyläufer nur träumen kann. Weitere 3 Stundenkilometer schneller zu laufen und das auf der doppelten Distanz ist geradezu eine unglaubliche Höchstleistung. Zu Michels Ehrenrettung muss man allerdings auch sagen, daß er rund 20 Kilo schwerer ist als Haile und über 1,92 m groß ist.
Nur mit Zuckerwasser kann man das nicht schaffen…Die Spitzensportler haben sich durch enorme Laufumfänge (ca. 250 bis 300 km in der Woche!), Höhentraining, totaler Ernährungsumstellung, Körpergewichte zwischen max. 50 bis 60 kg und wissenschaftlicher Trainingsmethoden einen eigenen Stoffwechsel, Knochen- und Sehnenbau antrainiert. Die Energiebereitstellung ist mit der eines normalen Sportlers nicht mehr vergleichbar. Herzmuskel und Lunge haben sich den extremen Leistungen angepasst. Diese Quälerei kann nur auf sich nehmen, wer diesen Sport als Beruf gewählt hat.
Für die meisten Hobby- und Freizeitläufer gilt: Jeder ist ein Sieger (-in)! Wer 5, 10, 21 oder 42 km schafft hat jeden Respekt verdient. Sie/er tut vor allem etwas für ihre/seine Gesundheit. Für diejenigen, die gezielter trainieren wollen, um auch die Laufzeiten zu verbessern, fügen wir als PDF-Datei Marschtabellen für alle Laufziele an. Viel Vergnügen beim Ausprobieren.